Der Ateliercomputer
Der Computer als Werkzeug des schöpferischen Menschen
Speziell für die künstlerischen Vorstellungen von Otto Beckmann wurde von seinem Sohn Oskar Beckmann ein Rechner gebaut, der Bilder und damit verknüpfte Tonfolgen erzeugen konnte. Die erste Version a.i.70 ging Juni 1970 in Betrieb und wurde laufend erweitert. Das erste Foto wurde 1973 im Atelier von Otto Beckmann aufgenommen und zeigt die Version aiPl73.
Die Funktionsweise
Der Ateliercomputer bestand aus mehreren parallelen digitalen Zustandsprozessoren, die ein analoges Rechenwerk ansteuerten, wo die Zuordnung zu Bildelementen und deren weitere Verarbeitung erfolgte. Damit wurden etwa virtuelle 3-D Objekte erzeugt, die dann in perspektivischer Ansicht am Bildschirm sichtbar waren.
Die einzelnen Funktionen waren fix vorgegeben, waren aber durch Tastenfelder beliebig verknüpfbar und mittels Drehregler parametrierbar. Der Künstler konnte so – ohne das Programm ändern zu müssen – unmittelbar und in Echtzeit den Ablauf interaktiv gestalten. Mit den damaligen Großrechnern war eine derartige Interaktion in Echtzeit nicht möglich.
Der Ateliercomputer bei Ausstellungen
Öffentlich gezeigt wurde der Ateliercomputer erstmals 1990 in der Ausstellung „Von Zuse bis Beckmann und ars electronica“, EVN St. Pölten. Bis 2005 war er dann als Leihgabe im Niederösterreichischen Landesmuseum. Er wurde 2005 in der Kepler Universität Linz gezeigt, 2007 in der Neuen Galerie im Joanneum Graz, vom Jan. 2008 bis Jan. 2009 bei der „BIT-international“ im ZKM Karlsruhe und vom 10. Juni bis 28. August 2011 im Niederösterreichischen Dokumentationszentrum St. Pölten.