Die Gruppe ars intermedia ist 1966 gegründet worden und umfasst fünf ständige Mitarbeiter
- Prof. Otto Beckmann: geboren in Wladiwostok, lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Wien, ist der Gründer und Leiter von „ars intermedia“
- Dipl.-Ing. Alfred Graßl: geboren 1941 in Wien, war früher Assistent am Institut für Niederfrequenztechnik an der T.H. wien, arbeitet derzeit an dem Aufbau eines Datenübertragungsnetzes der Österreichischen Bundesbahn.
- Dipl.-Ing. Oskar Beckmann: geboren 1942 in Wien, wohnhaft in St. Pölten. Leiter einer Entwicklungsgruppe bei der Siemens AG.
- Dipl.-Ing. Gerd Koepf: geboren 1942 in Innsbruck, Assistent am Institut für Hochfrequenztechnik an der T.H. Wien (Lasergruppe)
- Gerhard Schedl: geboren 1941 in Wien, arbeitet als Kameramann.
Das Arbeitsgebiet der ars intermedia umfasst:
- Computergrafik und Computerplastik,
- Laser-Computergrafik
- Computerfilm
- Holografie
- Informatik
- Computermusik und Computertexte
- Systemtheoretische Untersuchungen.
Durch die spezielle Struktur der „ars intermedia“ konnte ein sehr enger Kontakt und fruchtbarer Dialog zwischen Künstlern, Architekten, Musikern, Filmfachleuten und Wissenschaftlern geschaffen werden. In der Synthese zwischen Theorie und Möglichkeiten der Nachrichtentechnik und Informationstheorie einerseits und künstlerischen Aspekten andererseits liegt ein wesentlicher Punkt der Arbeit. Bei dem Bau von eigenen, speziell konstruierten Rechenanlagen war es auch möglich, experimentelle Informatik zu bearbeiten und einige Einblicke in das Wesen des Computers zu erhalten.
1970 baute Oskar Beckmann die erste Anlage dieser Art, den „a.i./70“, der 1971 durch die erweiterte Rechenanlage „a.i.70/71“ abgelöst wurde. Die Bemühungen um eine eigene Rechenanlage waren einerseits von der Erkenntnis, dass übliche Rechenanlagen für künstlerische Belange nicht optimal sind, andererseits vom Streben nach Unabhängigkeit motiviert.
Über die Zielsetzung von „ars intermedia“:
Wir erachten es für nicht unwesentlich, dass die ‚ars intermedia‘ durch den eigenen Computer in Arbeitsweise und Zielsetzung weitgehend unabhängig von materieller Beeinflussung und geistiger Bevormundung etablierter Firmen oder Institutionen wird. Diese Tatsache soll nicht so sehr als Leistungsmaßstab einer Gruppe gewertet werden, sondern als eine Parole, die verwirklicht wurde. Die Computerkunst ist, in diesem Zusammenhang gesehen, eine sich im Künstlerischen vollziehende Manifestation. Manifestiert wird der Überblick vom klassischen, statisch fest umrissenen Weltbild zu einem Denken in funktionellen Verkettungen, algorithmischen Abfolgen. Dieser Prozess beginnt sich bereits auf alle Disziplinen zu erstrecken.
Das bedeutet das Ende der Moderne.“